Opbericht ist ein Projekt um Ärzten, Studenten und Patienten Standard-Operationsberichte zur Verfügung zu stellen.

Für interessierte Patienten ist es oft hilfreich, wenn sie detaillert nachlesen können, was bei einer bevorstehenden Operation gemacht wird, bzw. bei einer Operation gemacht wurde.

Für Ärzte, insbesondere für junge Assistenzärzte, kann es hilfreich sein, anhand von Standard-Operationsberichten ihre eigenen Operationsberichte zu erstellen bzw. zu vergleichen oder sich auf eine Operation vorzubereiten.

Auch für Medizin-Studenten ist dieses Projekt gedacht. Im klinischen Abschnitt werden Medizin-Studenten zum Assistieren in den OP eingeteilt und sollten sich auf die Operation optimal vorbereiten. Hierfür ist es sehr hilfreich anhand von Standard-Operationsberichten aus dem realen Leben die Vorbereitung zu optimieren.

Einige OP-Berichte sind durch intraoperativen Bildern illustriert.

Gerne können auch eigene OP-Berichte hochgeladen werden. Zum Beispiel um sie als Standard im Netz abgespeichert zu haben. Hierfür ist eine kostenlose Registrierung notwendig. Wir würden uns sehr freuen, wenn Sie, liebe(r) Besucher(in), uns OP-Berichte zur Verfügung stellen würden. Registrierte Benutzer können Ihren Bericht direkt als neues Thema im entsprechenden Bereich eintragen.

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Sie können hier auch Fragen zu anderen medizinischen Texten (z.B. Befunde, Arztbriefe, selbstverständlich auch zu OP-Berichten) stellen.

Laparoskopische Sigmaresektion

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DrRenner
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Laparoskopische Sigmaresektion

Beitrag von DrRenner »

Diagnose:
Divertikulitis des Dickdarmes ohne Perforation Sigmastenose Adhäsionsstränge

Eingriff:
Laparoskopische Sigmaresektion mit Anastomose
Adhäsiolyse am Darm

Sonstiges:
OP-Dauer 3 Stunden 45 Minuten

Bericht:
Eingehen zunächst über Miniinzision in einer Linie zwei Querfinger cranial des Nabels. Offenes Eingehen in die Bauchhöhle. Fixieren des Optiktrokars und Inspektion der Bauchhöhle. Es finden sich breitflächige Verwachsungen im rechten Unterbauch nach Appendektomie sowie paramedian im rechten Oberbauch nach Cholezystektomie. Es werden im rechten Unterbauch zwei weitere Trokare platziert. Hierüber nun zunächst Lösen der Verwachsungen mit der Bauchdecke. Anschließend Exposition des Situs. Es findet sich eine Sigmaschlinge mit multiplen Divertikeln deutlich verhärtet im kleinen Becken mit multiplen entzündlichen Adhäsionen fixiert, ansonsten keine pathologischen Auffälligkeiten in der Bauchhöhle. Es erfolgt nun zunächst die Mobilisierung der linken Flexur. Das operative Vorgehen geschieht mit der Ultraschallschere. Im weiteren mobilisieren der Sigmaschlinge aus dem kleinen Becken. Ablösen des Sigmas von der lateralen Bauchwand. Nun langstreckige Darstellung sowie sichere Schonung des linken Ureters. Die Arteria sigmoidalis wird nun an ihrem Hauptast mit zwei resorbierbaren Clipligaturen versorgt nach peripher mit Elektrokoagulation. Die weitere Präparation erfolgt nun an der präsakralen Faszie unter Mobilisierung bis ins obere Rektum. Hier finden sich wieder regelrechte anatomische Verhältnisse ohne entzündliche Veränderungen. Die Resektionsgrenze wird aufgrund des ausgedehnten Befundes im Übergang vom oberen zum mittleren Rektum festgelegt. Die Rektumwand wird hier mit der Ultraschallschere freigelegt. Es erfolgt die quere Abnaht des Rektums in der angegebenen Position mittels einem Klammernahtgerät TSB 45. Anschließend erfolgt die Anlage der Bergeinzisionen im linken Unterbauch im Bereich eines Trokars im Sinne eines Wechselschnitts. Hervorluxieren des Sigmas das derb verdickt ist. Die Absetzung erfolgt im mittleren Colon descendens. Nach Legen einer Tabaksbeutelnaht wird aufgrund des relativ dünnen Darmlumens eine Gegendruckplatte eines EEA-Staplers der Größe 28 mm eingebracht. Reposition des Colon descendens, vorschieben des Klammernahtgerätes transanal, durchstoßen des Rektumstumpfes ventral der queren Abnaht mit dem Zentraldorn. Nun erfolgt das Andoggen der Gegendruckplatte im Colon descendens. Abschießen der Anastomose. Diese ist locker, spannungsfrei und gut durchblutet sowie luftdicht bei der Wasserprobe. Kontrolle auf Bluttrockenheit. Einlage einer Robinson-Drainage. Aufgrund der initial über fast eine Stunde durchzuführenden Adhäsiolyse technisch aufwendiger Eingriff. Ansonsten komplikationsloser intraoperativer Verlauf.
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