Diagnose: Nierentumor rechts
Durchgeführte Operation:
Nierenfreilegung rechts, Tumornephrektomie und Adrenalektomie, Platzieren einer Bülau-Drainage
Bericht:
Lagern des Pat. in überstreckter Linksseitigenlage. Interkostalschnitt. im 10. ICR, dabei Eröffnen der Pleura, Einsetzen eines Finochietto-Rippensperrers, Eröffnen der Gerota'schen Fascie und Darstellen des Nierentumors, um die Möglichkeit einer organerhaltenden Tumorresektion zu klären. Es findet sich ein im Durchmesser etwa 5-6 cm großer Tumor im Bereich des Nierenoberpoles rechts, der die Nebenniere mit einzubeziehen scheint. Dieser Tumor reicht weit bis in den Nierenhilus, so das> von einer organerhaltenden Nierentumorresektion Abstand genommen wird. Die Nierenstielgefäße werden isoliert, zwischen Overholtklemmen durchtrennt und nach zentral mit Ligatur und Durchstechungsligatur versorgt. Der Harnleiter wird zwischen Overholtklemmen durchtrennt und ligiert. Entnahme des gesamten Organpaketes (Niere mitsamt Fettkapsel und proximalem Harnleiter). Ein verbliebener Nebennierenrest wird gesondert entnommen und die zuführenden Gefäße zwischen Overholtklemmen durchtrennt und nach zentral mit Durchstechungsligatur versorgt.
Bei sehr, zarter Pleura ist eine Rekonstruktion durch Naht nicht möglich. Es wird eine Bülau-Drainage Charr. 20 eingelegt. Drainage der Nierenloge mit einem Ch. 20 Silikonlangrohrdrain, das über gesonderte Stichincision nach außen geleitet wird. Als dann schichtweiser Wundverschluss. Die Fascie wird mit Schlingennaht adaptiert. Subcutane Redondrainage, einige Subcutannähte. Intracutannaht der Haut.
Letztlich Fixieren sämtlicher Ableitungen mit nicht resorbierbarer Einzelknopfnaht an der Haut. Reinigen der Wunde, Desinfektion, steriler Verband.
Nachoperation 1;
Transfusionsbedürftige Nachblutung nach Tumornephrektomie und Adrenalektomie rechts
Durchgeführte Operation: Hämatomausräumung und Wundrevision
Bericht;
Die Indikation zur Revision war gegeben aufgrund einer in den frühen Morgenstunden bemerkten Blutung über die Bülau-Drainage, die mit instabilen Kreislaufverhältnissen einherging. Der Pat. Wurde passager auf die Intensiv-Station und von dort direkt in den O P verbracht. Nach sterilem Abwaschen und Abdecken erfolgt der Zugang über die vorhandene Interkostalincision rechts: Ausräumen von etwa 2 Nierenschalen geronnenen Blutes. Es findet sich keine distinkte Blutungsquelle. Die Nierenstielgefäße sind sicher versorgt. Aus dem Lymphgewebe entlang der Vena Cava und der Muskulatur nach Zwerchfellincision besteht eine leichte Sickerblutung, die umstochen wird: Ebenso zeigt sich an dem Peritonealüberzug des Leberunterrandes eine flächige Sickerblutung. Diese wird mit Tachosil verklebt. Zusätzlich wird Tachosil auf das umstochene Lymphgewebe paracaval aufgebracht und ein kleines Tachasilvlies im Bereich der Nebennierenloge eingebracht. Bei der Darstellung der Nebennierenloge akzidentell eingerissene kleine Lebervenen werden zwischen Overholtklemmen durchtrennt und ligiert, respektive nach zentral mit Durchstechungsligatur (4/O Prolene) versorgt. Ausgiebiges Spülen des OP-Gebietes mit steriler Kochsalzlösung. Dabei im Bereich des Nierenhilus und der ehemaligen Nebennierenloge keine Blutung„ Einzig auffallend ist, dass unter Spülen aus dem noch offenen Pleuraspalt immer wieder blutig-tingierte Flüssigkeit läuft. Soweit einsehbar ist. im Bereich der Lunge und Pleura, respektive Zwerchfell oder lateraler Thoraxwand keine Gefäßläsion erkennbar. Insgesamt besteht gegen Ende der OP der Eindruck einer diffusen Bluttingsneigung, möglicherweise durch eine infolge des Blutverlustes resultierende Gerinnungsstörung. Übergabe der OP an Frau OÄ Roos, die den Wundverschluss durchführt.
Der Pat, wird in stabiler Kreislaufsituation auf die anästheiotog. Intensiv-Station verlegt.
P. S.
Anamnestisch war von der Mutter des Pat. zu erfahren, dass offenbar im Rahmen einer Dünndarmteilresektion ebenfalls eine Nachblutung aufgetreten ist. Möglicherweise besteht auch bei bekanntem myeloproliferativem Syndrom eine Blutungsneigung.
Nachoperation 2:
Diagnose:
Erneute Hämatombildung bei Zustand nach Tumornephrektomie rechts, Zustand nach Revision und Hämatomausräumung, aktuell Verdacht: auf frische arterielle Blutung aus einem Interkostalgefäß
Durchgeführte Operation:
Wundrevision, Hämatomausräumung und Umstechung einer Interkostalarterie
Bericht:
Lagern des Pat. irr Linksseitigenlage. Desinfektion der Haut.. Abdecken mit sterilen Tüchern. Entfernen des Nahtmaterials. Nach Eröffnen der Wunde findet sich teils geronnenes, teils flüssiges Blut. Mit dem Sauger werden etwa 1000 ml abgesaugt und eine Nierenschale voll Koagel ausgeräumt. Übereinstimmend mit dem praeop. CT-Befund findet sich im Bereich des abgelösten Zwerchfellschenkels eine frische Blutung aus einer Interkostalarterie. Diese wird mit 2/0 Vicryl umstochen und damit die Blutung vollständig zum Stillstand gebracht. Die gesamte Wunde wird mit steriler Kochsalzlösung gespült und sorgfältig nochmals die gesamte Wundfläche auf mögliche Blutungen inspiziert. Über einen kleinen Peritonealdefekt im Bereich der Leberpforte entleert sich immer wieder wässrigblutige Flüssigkeit. Zum Ausschluss einer aktiven Blutung wird deshalb das Peritoneum eröffnet und inspiziert. Dabei zeigt sich, dass keine frische oder fortbestehende intraperitoneale Blutung vorliegt, sondern es sich um Flüssigkeit im Sinne einer Diapedese Blutung handelt. Das Peritoneum kann aufgrund der sehr zarten Gewebsverhältnisse nicht wieder verschlossen werden und wird breitflächig offen gelassen. Ebenso wird der Interpleuralspalt inspiziert und gespült. Es finden sich keine weiteren Blutungen, so dass nach Durchspülen der Bülau-Drainage und der einliegenden tiefen Wunddrainage erneut die Wunde verschlossen wird (Allschichtnaht der Muskulatur, die Fascie wird mit Schlingennaht adaptiert). Subcutane Redondrainage, einige Subcutannähte, die Haut wird mit Einzelknopfnähten in Donati-Rückstichtechnik adaptiert. Letztlich
Fixieren sämtlicher Ableitungen mit nicht resorbierbarer Einzelknopfnaht an der Haut. Reinigen der Wunde, Desinfektion, steriler Verband.
Dieser Bericht soll veranschaulichn das es wichtig ist das vor jeder grösseren OP ein Test auf Bluterkrankungen wie Blutgerinnungsstörungen oder ähnlichen gemacht werden sollten. Leider wurde es bei mir versäumt.
Auch heute 2, 5 Jahre nach der Operation habe ich Probleme mit gelegentlich ziehenden Schmerzen. Unverständlicherweise bestehen bisher ungeklärte Darmprobleme die wiederum zur Folge haben das ich wegen Enddarmreizungen massive Hämorroidenprobleme habe und eine Operation vor mir steht, was in dieser Sache dann auch schon die 2te wäre.